Unter dem Titel “Klingende Kirchenburgenlandschaft” fand am 25. Februar 2020 im Bischofspalais ein KirchenburgenGespräch mit dem Hermannstädter Orgelbauer Hermann Binder und dem Landeskirchlichen Musikwart Jürg Leutert statt. Dabei wurde sowohl über neue Initiativen als auch über Historisches berichtet.
Der kleine Sitzungssaal war ausgesprochen gut besucht, als Moderator Stefan Bichler das erste KirchenburgenGespräch zum Themenbereich Kirchenmusik eröffnete. Zu Beginn des Gespräches schilderte Orgelbauer Hermann Binder die jüngste Initiative aus Niedereidisch (Gemeindeverband Reener Ländchen, Kirchenbezirk Schässburg): Auf Initiative der seit einiger Zeit wieder wachsenden Kirchengemeinde soll dort die auf den Orgelbauer Johann Vest zurückgehende Orgel wieder instandgesetzt werden. Dies erfordert einen hohen Aufwand, weil bereits seit 1945 wichtige Teile des Instruments – wie etwa die Pfeifen – fehlen. Auch über seltene und wertvolle Schätze, die noch auf eine Restaurierung warten, wurde unter lebhafter Beteiligung des zahlreich erschienenen Publikums diskutiert.
Musikwart Jürg Leutert erklärte die Gefahren, die den Instrumenten durch Vernachlässigung, Diebstahl und Schädlingsbefall drohen. Es sei zentral, so Leutert, dieses Kulturerbe für die kommenden Generationen zu erhalten. Ob die Eigentümer dann kirchlicher bzw. siebenbürgisch-sächsischer Provenienz seien oder nicht, sei sekundär. Des weiteren wurde über Fragen der Finanzierung, Prioritätensetzung und Fachtourismus diskutiert.
Die KirchenburgenGespräche der Stiftung Kirchenburgen gibt es seit 2017. Sie werden viermal jährlich zu Themen, die in direktem Zusammenhang mit der Kirchenburgenlandschaft stehen, organisiert.