Während seines offiziellen Rumänienbesuchs stattete Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) auch der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien (EKR) und der Stiftung Kirchenburgen, deren Schirmherrschaft er gemeinsam mit Rumäniens Staatspräsident Klaus Johannis inne hat, einen Besuch ab. Es war der erste Präsidialbesuch seit 2016, als Steinmeiers Vorgänger Joachim Gauck in Hermannstadt zu Gast war.
Nach Begegnungen mit Vertreterinnen des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien und des Hermannstädter Rathauses, wo die hohen deutschen Gäste unter anderem mit Dr. Paul-Jürgen Porr und Bürgermeisterin Astrid Fodor zusammentrafen, stand am Nachmittag des 25. Mai 2023 Großau auf dem Reiseprogramm. Gastgeber Staatspräsident Klaus Johannis, Bundespräsident Steinmeier und seine Delegation, der außerdem noch die Kulturpolitikerin MdB Anikó Glogowski-Merten (FDP), Europa-Staatsministerin Anna Lührmann (Bündnis ‘90 / Die Grünen), der Präsident des Verbandes der Vertriebenen Bernd Fabritius (CSU) sowie die Kulturschaffenden Ernest Wichner und Iris Wolf angehörten, wurden dort von Bischof Reinhart Guib und dem Hermannstädter Bezirksdechanten Dietricht Galter empfangen und konnten bei herrlichem Frühsommerwetter die mächtige Großauer Kirchenburg besichtigen.
Anhand eines Modells der Kirchenburg von Kirtsch, das vom Architekturbüro Modul 28 aus Hermannstadt angefertigt wurde, erklärte Philipp Harfmann von der Stiftung Kirchenburgen, wie ein sanftes und nachhaltiges Nutzungserweiterungsprojekt mit Beherbergungsmöglichkeiten aussehen kann. In Kirtsch werden derzeit im Rahmen des von der Beauftragten der deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) finanzierten Projektes FortiVacation der Stiftung Kirchenburgen exklusive Gästezimmer in der Kirchenburg geschaffen.
“Doppelschirmherrschaft verdeutlicht Gemeinschaftsaufgabe”
Frank-Walter Steinmeier und Klaus Johannis sind bereits das zweite “Schirmherren-Paar” seit Gründung der Stiftung Kirchenburgen im Jahr 2015. Philipp Harfmann, Geschäftsführer der Stiftung, betonte in seinem Grußwort in der Kirchenburg von Großau die Wichtigkeit und die große Ehre dieser Funkionen: „Die Doppelschirmherrschaft ist ein ganz wichtiges Zeichen, das verdeutlicht, dass der Erhalt der Kirchenburgenlandschaft eine rumänisch-deutsche und eigentlich sogar eine europäische Gemeinschaftsaufgabe ist.“
Bundespräsident Steinmeier hatte am Vortag bereits Bukarest besucht und setzte seine Reise nach dem Aufenthalt in Hermannstadt und Großau mit einem Besuch der Europäischen Kulturhauptstadt 2023 Temeswar fort. Schon während seiner beiden Amtszeiten als Bundesaußenminister hatte Steinmeier Hermannstadt in den Jahren 2007 (damals ebenfalls Kulturhauptstadt) und 2015 je einmal besucht. Seit 2015 ist er Ehrenbürger der Stadt am Zibin.