Zwischen dem 3. und 8. Juni fand der zweite Expertenbesuch im Rahmen eines deutsch-rumänischen Gemeinschaftsprogramms zur Untersuchung bedrohter Kirchenburgen statt. Das Vorhaben wurde nach den Unglücksfällen in Radeln und Rothbach von der S
tiftung Kirchenburgen in Zusammenarbeit mit der Europa-Universität Viadrina, dem Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrat und der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien (EKR) ins Leben gerufen. Es verfolgt das Ziel, die Standsicherheit besonders bedrohter Kirchenburgen mittels technischer Gutachten zu untersuchen und gegebenenfalls Vorschläge zu ihrer Stabilisierung zu erarbeiten.
In einem ersten Projektschritt werden derzeit 20 Kirchenburgen mit Hilfe einer Förderung der deutschen Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) untersucht. In weiteren Schritten folgen jeweils zehn Kirchenburgen, die mit Mitteln der EKR bzw. vom rumänischen Kulturministerium bearbeitet werden können, so dass im Ergebnis technische Expertisen für insgesamt 40 Kirchenburgen vorliegen. Diese sind Voraussetzung für die Genehmigung der notwendigen baulichen Interventionen an den Gebäuden.
Anfang Juni lagen 16 Gutachten vor, die zwischen den beteiligten rumänischen Fachleuten, zwei Experten aus Polen und Deutschland sowie Vertretern der Stiftung Kirchenburgen und der EKR besprochen wurden. Mit dabei war Prof. Paul Zalewski, der an der Europa-Universität Viadrina (Frankfurt/Oder) die Professur für Denkmalkunde innehat und das Vorhaben leitet. Außerdem beteiligt war der Statiker Peter Krämer vom in Deutschland ansässigen und weltweit tätigen Büro Krekeler Generalplaner. Er berät die Stiftung Kirchenburgen und EKR im Hinblick auf die Untersuchungen in technischen und denkmalpflegerischen Fragen.
Im Laufe des Sommers sollen die 20 Gutachten aus der BKM-finanzierten ersten Tranche fertiggestellt werden, so dass anschließend Maßnahmen zum Erhalt der untersuchten Kirchenburgen in die Wege geleitet werden können.