Alle Jahre wieder…

Bereits im fünften Jahr in Folge bereiste der Abschlussjahrgang des Masterstudiums Schutz Europäischer Kulturgüter (SEK) der Europa-Universität Viadrina aus Frankfurt/Oder die Kirchenburgenlandschaft Siebenbürgens. Für die Stiftung Kirchenburgen, die für die Organisation und Durchführung der Fachreise zuständig war, ist die alljährlich Abschlussfahrt der Viadrina-Studenten gleichzusetzen mit der Eröffnung der Besuchersaison.

Begleitet wurden die Studenten von ihren Professoren Paul Zalewski (Inhaber der Professur für Denkmalkunde) und Thorsten Albrecht (Hon.-Prof. der Fakultät Bauen und Erhalten der HAWK Hildesheim, Kunstreferent der Landeskirche Hannovers).

Gruppenfoto in Deutsch-Weißkirch

Über acht Tage wurde die Gruppe von der Sonne begleitet, die zwar noch nicht für allzu warme Temperaturen, jedoch für gute Laune und beste Stimmung sorgte.

Nach Abholung vom Bukarester Flughafen ging es direkt in das kirchliche Erholungsheim nach Wolkendorf, der Station für die nächsten zwei Nächte.

Mit einer großartigen Führung von Agnes und Frank-Thomas Ziegler in der Schwarzen Kirche in Kronstadt und einigen Kirchenburgen des Burzenlandes (Honigberg mit Dan Ioan Ilica-Popescu, Zeiden mit Pfr. Andreas Hartig, Wolkendorf bei Pfr. Uwe Seidner) begann der erste volle Tag in Siebenbürgen.

Über die Klosterruine Kerz ging es am Folgetag weiter in den Krautwinkel, wo Günter Czernetzky die Gruppe mit einem Imbiss im Pfarrhof von Martinsberg erwartete. Ein kleiner Rundgang über die Baustelle der alten Schule, die Besteigung des Kirchturms, sowie gute Gespräche mit Hausherr und Burghüter führten dazu, dass der Aufenthalt länger dauerte als erwartet.

Für Flexibilität im Reiseplan war die Gruppe jedoch offen und so konnte man noch etwas verweilen, weil es so schön war.

Mit einem kleinen Zwischenstopp im nahe gelegenen Tarteln mit seinem beeindruckenden Portal und seiner idyllischen Lage, ging es anschließend weiter ins Harbachtal, zur Rosi Müller nach Alzen. Wie immer, empfing sie die Gruppe mit viel Freude und eindrucksvollen Erzählungen zu Ort und Kirchenburg.

Genächtigt wurde dann in Michelsberg, wo das Team des Elimheims die Gruppe mit einem Forellenessen begrüßte.

Der nächste Tag begann mit einem Spaziergang auf die Michelsberger Burg, gefolgt von einem kompletten Tag in Hermannstadt. Nach einem kurzen Rundgang mit Stadtführer Mihai Hasegan konnte jeder den freien Nachmittag genießen: Postkarten schreiben, den GemüKirchenburgen-Memo in Mediaschsemarkt am Zibin besuchen oder einfach durch die Straßen der Altstadt bummeln.

Am Abend ging es dann in das Gästehaus der Kirchengemeinde Mediasch, das Ausgangspunkt für die Exkursionen der nächsten zwei Tage sein sollte.

Der Sonntag begann mit dem Gottesdienstbesuch dem eine Führung durch die Ausstellung „Das Tobsdorfer Chorgestühl und seine Restaurierung“ der HAWK HildesheiMediasch / Mediașm in der Mediascher Margaretenkirche folgte.

In der Villa Rihuini in Reichesdorf gab es ein köstliches Mittagessen mit exquisiter Weinverkostung und anschließend eine wie immer lustige und informative Kirchenführung mit Herrn Johann Schaas.

Der folgende Tag war sehr stramm geplant: Fresken und Steinmetzkunst in Eibesdorf, Dorf- und Kirchenburgbesuch in Bulkesch, kurze Mittagspause in Seiden und Treffen mit Sebastian Bethge, dem Beauftragten für Bau und Denkmalpflege der Stiftung Kirchenburgen in Irmesch.

Nach einer letzten Nacht in Siebenbürgen ging es am Dienstag über Schäßburg (Besuch der Altstadt und der Bergkirche) Richtung Deutsch-Weißkirch, wo die letzte Kirchenburg der Reise die Gruppe nochmals schwer beeindruckte. Die Führung mit Gerhild Gross und die Dorfaussichten vom Kirchturm waren für Studenten und Professoren ein schöner Abschluss der Siebenbürgen-Tage.

Spät am Abend kam die Gruppe dann in Bukarests an, denn für den nächsten Tag standen einige wichtige Termine auf dem Plan.

Bei der fachkundlichen Stadtführung von Architektin Hanna Derer konnten die Reiseteilnehmer einen ersten guten Eindruck der Bauwerke unterschiedlicher Epochen im Zentrum Bukarests bekommen bevor es dann schnellen Schrittes zum nächsten Termin im großen Parlamentspalast (ehemals „Palast des Volkes“) ging.

Der Bukarester Senator, ehemaliger rumänischer Kulturminister und Botschafter Rumäniens in Luxemburg, Vlad Alexandrescu (USR) empfing die Fachgruppe und lud zum Gespräch ein. Auf Einladung der USR-Fraktion wurde auch eine kurze Führung durch den Palast organisiert. Die perfekte Gelegenheit um Fragen zum rumänischen Engagement bezüglich des Kulturguterhalts im nationalen und Europäischen Kontext zu diskutieren.

Am Nachmittag empfing Saskia Schmidt, Leiterin des Kulturreferats, die Gruppe in den Räumlichkeiten der Deutschen Botschaft. In angenehmer Atmosphäre wurden Themen der deutsch-rumänischen Beziehung, sowie die Schwerpunkte der Arbeit der diplomatischen Vertretung in Rumänien angesprochen.

Beim gemeinsamen Abendessen zu dem auch Philipp Harfmann, Geschäftsführer der Stiftung Kirchenburgen dazu kam, wurde Abschied gefeiert, da der Flieger nach Berlin schon am nächsten Tag abheben sollte.

Die Stiftung Kirchenburgen bedankte sich bei den Professoren für das entgegen gebrachte Vertrauen und die kompetente Begleitung, bei den Studenten für ihr großartiges Interesse und ihre vielen guten Ideen und Impulse sowie bei allen besuchten Burghütern, Initiativen und Experten für ihren Einsatz!

 

Fotos: Ruth István und Stefan Bichler