Angesichts der aktuellen Lage und der zu erwartenden Entwicklungen appelliert die Stiftung Kirchenburgen an die Eigentümer und Eigentümervertreter der Kirchen und Nebengebäude, sich bei versäumten Zahlungen gegenüber denkmalschützenden Vertragspartnern kulant zu verhalten. “Wir müssen die bevorstehende Corona-Erschütterung der Kirchenburgenlandschaft so gut es geht gemeinsam abfedern,” erklärt Geschäftsführer Philipp Harfmann.
Viele Kirchenburgen sowie Nebengebäude sind in den vergangenen Jahren auf der Grundlage von Mieten und Pachten oder ähnlichen Vertragsbeziehungen in die Obhut unterschiedlicher Institutionen, NGOs, Vereine und Privatinitiativen übergegangen. Ein Großteil dieser Vertragspartner ist auf Einkünfte aus dem touristischen Bereich und auf Budgetmittel angewiesen, die direkt oder indirekt mit Reisen, Bildung und Kultur zusammenhängen. Durch die derzeit geltenden Einschränkungen der Bewegungsfreiheit in vielen Staaten der Welt werden die Einnahmen vorrübergehend ausbleiben, während aber die vertraglichen Zahlungsverpflichtungen (Miete, Pacht etc.) aufrecht bleiben. Durch die zu erwartenden massiven Liquiditätsprobleme werden viele Denkmalschutzpartner in eine präkere Situation geraten.
“Die Notmaßnahmen staatlicher Behörden sind auf jeden Fall und uneingeschränkt im Sinne unserer Gesundheit zu unterstützen,” erklärt Philipp Harfmann, Geschäftsführer der Stiftung Kirchenburgen. So wie die Tourismuswirtschaft unter den Folgen des Coronavirus leide, seien jedoch auch zahlreiche Partnerorganisationen der Kirchenburgenlandschaft stark davon betroffen, sagt Harfmann: “Um den finanziellen Ruin dieser Einrichtungen zu verhindern appelliere ich an die Eigentümer der Gebäude und an deren Vertreter, fällige Miet- und Pachtzahlungen sowie vertragliche Verpflichtungen, deren vorübergehende Nichteinhaltung formell zu Vertragsauflösungen führen könnten, zu stunden bzw. die Beträge vorübergehend entsprechend zu reduzieren. Die Denkmalpflege und die Arbeit für den Erhalt unseres Kulturerbes ist ohne diese Partner nicht denkbar. Ihr Ausfall hätte dramatische Auswirkungen auf den Erhalt der Kirchenburgenlandschaft!”
Derzeit werden Kirchen- und Kirchenburgensembles von etwa einem Dutzend solcher Partnerorganisationen versorgt. Zum Teil kümmern diese Menschen sich schon seit knapp zwanzig Jahren um den Erhalt und die Belebung der siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen. Koordiniert von der Stiftung Kirchenburgen und unterstützt vom Verband der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften sowie dem Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration arbeiten diese Initiativen seit 2019 unter dem Titel AvantGuards zusammen.