Eine Burg im Wiederaufbau
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes fällt in das Jahr 1347; ab dem 14. Jahrhundert befand sich Felldorf im Besitz verschiedener Adelsfamilien, die im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts versuchten, ihre Rechte auszuweiten und damit in Konflikt mit den Bauern kamen. Im späten 19. Jahrhundert gelang es der Gemeinde schließlich den Grundbesitz durch Kauf in ihren Besitz zu bringen.
Die gotische Saalkirche sowie der Glockenturm und der polygonale Chor stammen aus dem 15. Jahrhundert. Der Innenraum der Kirche hatte einst Verschiedenes zu bieten: Das Chorgestühl sowie die Emporen stammten aus dem 18. Jahrhundert; das steinerne Taufbecken der Kirche sogar aus spätmittelalterlicher Zeit. Auch eine Binder-Orgel aus dem Jahr 1875 war hier zu sehen. Die Ringmauer der Kirchenburg ist relativ gut erhalten – die Anlage wird durch zwei Türme verstärkt.
1972 fanden Renovierungsarbeiten an Kirche und Glockenturm und Sicherungsarbeiten am Torturm, dem Nordturm sowie der Ringmauer statt. Ab den 1980er entstanden zunehmende bauliche Probleme, die unter anderem auf Erdsetzungen zurückzuführen waren, und die Kirche verfiel zusehends. Ab 1989 konnten keine Gottesdienste mehr stattfinden und das Inventar wurde größtenteils ausgelagert. Das Gewölbe stürzte in Teilen ein, auch Turm und Ringmauer wurden in dieser Zeit stark in Mitleidenschaft gezogen.
Seit dem Jahr 2010 engagierte sich Georg Fritsch, der Nachfahre eines Felldörfers, für den Erhalt der Kirchenburg. Zusammen mit dem Arcus-Verein um den Restaurator Lórand Kiss konnte im ersten Schritt das Dach der Kirche repariert werden. In der Burganlage, der ehemaligen Schule und dem Pfarrhaus wurde anschließend ein Ausbildungszentrum für Restauratoren aufgebaut. In jährlichen Einsätzen werden die Kirchenburg, die um 1990 schon so gut wie aufgegeben war, und der angrenzende Friedhof schrittweise weiter instandgesetzt. Die Stiftung Kirchenburg unterstützt das Vorhaben und sieht es als beispielhaft an.