Schaal liegt etwa sechs Kilometer östlich von Arbegen auf der rechten Seite des Weißbachs. Das Dorf besteht nur aus zwei Straßen – auf einer Anhöhe ragt die Kirchenburg auf. Ab dem 15. Jahrhundert gehörte Schaal als freie Gemeinde zum Schelker Stuhl.
Heute kümmert sich Fritz Ziegler um die Burg: Seit Jahren hat er sich der Anlage angenommen – auch hat er das Pfarrhaus im Ort gekauft. Gleichzeitig ist er der Vorsitzende der Schaaler HOG. Bei seinem anstehenden Aufenthalt in diesem Frühjahr möchte er eine Bestandsaufnahme machen, sehen, was über den Winter an der Anlage Schaden genommen hat. In diesem Jahr will er die Reparaturen weiter voran bringen. Aber zum Engagement mischen sich auch berechtigte Sorgen: „Wenn es so weitergeht wie in den letzten Jahren, dann wird die Kirche zu einer Ruine werden. Denn alleine die Dachpfannen zu setzen, ist schon sehr viel, aber es reicht nicht aus. Denn das Holz ragt heraus, die Wände und der Mörtel – alles fällt zusammen.“ Und weiter führt er aus: „Aus welchem Grund mache ich das? Weil ich mir vorgenommen habe, die Kirche nicht einstürzen zu lassen. Solange ich noch die Kräfte habe, werde ich dafür arbeiten.“
Dass Schaal eine kleinere Anlage ist unter den Kirchenburgen, weiß Ziegler. Trotzdem lohne es sich, für einen solch besonderen Bau zu kämpfen: „Die Burg ist natürlich nicht so repräsentativ wie beispielsweise Wurmloch. Es ist aber eine Kirche, die für mich persönlich sehr wichtig ist. Was ist charakteristisch? Zum Beispiel hat sie ein Taufbecken aus Stein, das aus dem Jahr 1400 stammt. Und die Kirche steht unter Denkmalschutz und ist auch denkmalwürdig. Die Anlage hat noch die Ringmauern, die immer sehr gefährdet waren. Sie mussten immer wieder restauriert, repariert und in Stand gesetzt werden. Ich würde sagen, da hängt mein Herz dran.“
Für Fritz Ziegler gestaltet die Kirchenburg das Dorf – drückt ihm einen Stempel auf: Deswegen sei, wenn die Burg verfalle, wohl auch das Dorf nicht mehr wirklich zu retten. Ähnlich wie in Stolzenburg oder Michelsberg die Bergkirche, befindet sich die Kirchenburganlage in Schaal oberhalb im Dorf: „Mit der Burg in Michelsberg ist es genau das gleiche – man redet nie von der Kirche in Michelsberg, die unten im Dorf ist, sondern von der Burg in Michelsberg. Und in Schaal ist das auch so. Die Kirche ist hier ein repräsentatives Objekt für das Dorf.“
Möchte man als Besucher mehrere Burgen besichtigen, so bietet sich ein Besuch in Wurmloch/Valea Viilor an – und ein anschließender Spaziergang nach Schaal/Şoala. Bei gutem Wetter kann man zu Fuß über den Hügel von einem Ort zum anderen laufen.