KirchenburgenGespräch – ein Abend mit Dr. Hermann Fabini

Zu einem überaus gut besuchten KirchenburgenGespräch lud die Stiftung Kirchenburgen am 29. Oktober 2018 in den Festsaal des Bischofspalais. Der achtzigste Geburtstag des Archiketen Dr. Hermann Fabini bot einen willkommenen Anlass, einerseits das Schaffen des Denkmalschutzexperten zu würdigen und gleichzeitig aktuelle Probleme des Fachbereichs zu erörtern.

Stefan Bichler im KirchenburgenGespräch mit Dr. Hermann Fabini

Während der Diskussionsveranstaltung, die nun bereits zum fünften Mal von der Stiftung Kirchenburgen organisiert wurde, erläuterte Dr. Hermann Fabini seinen Zugang zu Baudenkmälern, insbesondere im Licht der aktuellen Situation der Gebäude in den siebenbürgisch-sächsischen Ortschaften, in denen meist die Kirchenburg das Zentrum bildet, wo sich oft aber keine oder nur noch wenige Gemeindeglieder vor Ort um deren Erhalt kümmern können. Auch aktuelle Fragen, wie etwa die Möglichkeit einer Wiedererrichtung des 2016 eingestürzten Kirchturms von Rothbach, wurden während des KirchenburgenGespräches diskutiert. Der ehemalige Leiter der Bauabteilung des Landeskonsistoriums der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien (EKR) gab anhand einer Auswahl von Bildern auch einen Überblick über einen wichtigen Teil der von ihm während der vergangenen über fünfzig Jahre umgesetzten Projekte.

Architekt Dr. Hermann Fabini wurde 1938 in Kronstadt geboren. Er studierte in Bukarest Architektur und verfasste seine Diplomarbeit über die Stadtsanierung von Mediasch, wo er im Anschluss auch als Architekt und Stadtarchitekt wirkte. Nach einer Anstellung bei der Direktion für Denkmalpflege in Bukarest arbeitete Fabini im Kommunalunternehmen von Hermannstadt. Unmittelbar nach der politischen Wende wagte er gemeinsam mit seiner Frau Alida den Sprung in die Selbständigkeit und gründete das Architekturbüro Fabini (ABF).

Der mehrfach national und international ausgezeichnete und geehrte Architekt hat leitend am Erhalt, an der Sicherung und Renovierung mehrer Repräsentativbauten der EKR gearbeitet, darunter die Schwarze Kirche in Kronstadt, die Margarethenkirche (Mediasch), die Hermannstädter Stadtpfarrkirche, die Kirchenburgen von Tartlau, Birthälm, Frauendorf, HamrudenHonigberg und Holzmengen oder etwa auch die Basilika von Mönchsdorf bei Bistritz. Unverzichtbar sind auch die wissenschaftlichen Bücher und Nachschlagewerke, die sich heute in den Bibliotheken und auf den Schreibtischen wohl aller Menschen befinden, die sich in der einen oder anderen Form mit dem Erhalt von Kulturerbe in Siebenbürgen befassen.

Viel Glück und viel Segen, Dr. Hermann Fabini!

 

Text: Stefan Bichler
Fotos: Aurelia Brecht